Künstlerportrait

 

Berni Stephanus, Collage-Künstler, Genf

Ich bin ein Künstler, geboren am 31. Januar 1941 in Hannover, Deutschland.

Als ich geboren wurde, trug meine Mutter einen gelben Stern, und mein Vater beschützte uns (und auch andere), so gut er konnte.

 

Meine ersten Erinnerungen stammen aus dem Dorf, in dem wir bis 1945 lebten: Bomben, Flugabwehrgeschütze und Kriegsspiele mit anderen Kindern.


Als ich knapp sechs Jahre alt war, musste ich in die Schule – in die Waldorfschule (Rudolf Steiner) – und entdeckte dort das harte Gesetz, Teil einer Gruppe zu werden („sie gegen mich“) und unterrichtet zu werden (man zwang mich, mit der rechten Hand zu schreiben).

 

Zum Glück endete die Schule mittags, und ich konnte den Rest des Tages spielen, lesen und träumen. Ich habe vergessen zu erwähnen, dass ich mit fünf Jahren für sechs Monate in eine Art Sanatorium in den Alpen gebracht wurde, wo ich von den „Schwestern“ ziemlich grob behandelt wurde und während dieser Zeit keinen Kontakt zu meinen Eltern hatte. Mein Vater konnte mich nicht besuchen, da er sich in der britischen Besatzungszone, ich aber in der amerikanischen befand.
Danach durfte ich drei Monate in der Schweiz verbringen – das war das reine Paradies! Vielleicht ist das der Grund, warum ich mich später in Genf niederließ.

Ich zeigte keine besonderen künstlerischen Begabungen; meine Eltern interessierten sich mehr für Tennis, Kartenspielen und gesellschaftliche Kontakte als für Kreativität. Aber wer kümmerte sich damals überhaupt um Kunst? Jeder war mit dem Wiederaufbau des Landes beschäftigt. Und die Künstler – sie hatten Deutschland verlassen.

Es war fast ein Wunder, dass ich mit 15 Jahren zu malen begann .
Ich habe keine wirkliche Erklärung dafür, außer vielleicht, dass meine Mutter gerne zeichnete, ich eine Tante hatte, die Keramikerin war, und einen guten Freund, der alles zeichnen konnte, was er wollte.

 

Zitate von Berni Stephanus

 

ÜBER DIE COLLAGE 

 

„Collage ist  

  • eine Art Traumwelt. 
  • Eingebung, Einfall, Anregung (Inspiration). 
  • Verunstaltung, Entstellung und Verformung (Déformation). 
  • Wertlosigkeit/Abfall. Eine minderwertige Kunstform. 
  • Experiment und Spiel.“ 

 

«Bei einer Collage beginnt man eben nicht mit einem weissen Blatt.»

 

«Eine Collage ist beendet, wenn ich lache (Reaktion des Betrachters).»

 

«Reich wird man mit Collagen nicht, aber intelligenter.»

 

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