Technik 10: Aufschichten (3D)
Aufschichten (3D-Collage / Assemblage)
Beschreibung:
Bei dieser Technik werden verschiedene Materialien räumlich übereinandergeschichtet oder zusammengesetzt, sodass ein dreidimensionales Werk entsteht. Anstatt nur auf Papier zu arbeiten, werden Objekte, Fundstücke oder Naturmaterialien kombiniert. So entstehen Reliefs oder Objektcollagen, die zwischen Malerei und Skulptur liegen.
Wirkung:
Durch die echte Tiefe und Materialität wirken die Arbeiten lebendig, haptisch und experimentell – das Bild wird zum Objekt.
Beispielkünstler:
Joseph Cornell – berühmt für seine poetischen „Box Assemblages“, kleine Kästen mit Alltagsgegenständen, Fotos und Fundstücken, die Geschichten und Träume andeuten.
Technische Möglichkeiten für die 3D-Collage
1. Relief-Collage (Papier schichten)
Technik:
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Mehrere Bildelemente werden übereinandergeklebt, sodass echte Tiefe entsteht.
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Abstandshalter aus Karton, Wellpappe oder Schaumstoff erzeugen Schatten und Raumwirkung.
Material:
Fotokopien, Karton, Verpackungen, Klebestreifen, Schere, Cutter.
Tipp:
Helle und dunkle Ebenen abwechseln → stärkere Tiefenwirkung.
2. Objektcollage / Assemblage
Technik:
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Alltagsgegenstände, Fundstücke, Naturmaterialien oder Reste werden auf einer festen Platte arrangiert.
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Kombination aus flachen und plastischen Materialien.
Material:
Holzplatte, Karton, Draht, Schrauben, Knöpfe, Stoff, Spielzeugteile, Verpackungsmüll.
Tipp:
Thema wählen (z. B. „Werkzeuggesicht“, „Miniwelt“, „Fundstücke vom Pausenplatz“).
3. Konstruktive Collage (bauen statt kleben)
Technik:
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Elemente werden verschraubt, gesteckt oder mit Draht verbunden, statt nur geklebt.
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So entstehen stabile, skulpturale Collagen.
Material:
Draht, Heftklammern, Kabelbinder, Holzstäbchen, Pappe, Heißklebepistole.
Tipp:
Mit Winkel, Achsen und Balance spielen – so entsteht Bewegung oder Spannung.
4. Naturcollage / Land-Assemblage
Technik:
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Kombination von organischen Materialien (Äste, Steine, Blätter, Sand) mit künstlichen Elementen.
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Kann temporär oder dauerhaft sein.
Material:
Fundstücke aus der Natur, Kleber, Faden, Draht.
Tipp:
Vor dem Kleben fotografisch dokumentieren – besonders bei vergänglichen Materialien.
5. Spiegel- oder Schattencollage
Technik:
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Verwendung von Spiegelfolie, Plexiglas oder Lichtquellen, um Reflexionen und Schatten als Teil der Collage einzubeziehen.
Material:
Spiegelfolie, LED-Licht, durchsichtige Kunststoffe.
Tipp:
Experimentiere mit Lichtwinkel und Position, um Bewegung und Tiefe zu erzeugen.
6. Behältercollage / Box Assemblage
Technik:
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Objekte werden in Schachteln oder Rahmenkästen angeordnet – wie kleine Bühnen oder Geschichtenräume.
Material:
Schuhkartons, Holzrahmen, Glasboxen, Miniobjekte, Fotos, Figuren.
Künstlerischer Bezug:
Joseph Cornell – poetische „Box Assemblages“.
Tipp:
Ein Thema wählen (z. B. Traum, Erinnerung, Ort) und passende Gegenstände sammeln.
7. Bewegliche Collage / Kinetic Assemblage
Technik:
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Teile der Collage lassen sich drehen, kippen oder bewegen – mechanisch oder durch Wind.
Material:
Papierstreifen, Drahtachsen, Holzstäbchen, kleine Motoren oder Magnete.
Tipp:
Experimentiere mit Balance und Gewicht – kleine Bewegungen reichen oft aus.
8. Digitale 3D-Collage (Mixed Reality)
Technik:
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Kombination von gescannten realen Objekten mit digitalen 3D-Elementen oder AR-Tools.
Material / Software:
Weavy AI, Polycam, Blender, Canva 3D, Luma.
Tipp:
Analoges Objekt fotografieren → digital erweitern (z. B. virtuelle Schatten oder Texturen hinzufügen).
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